VKA verweigert Verhandlungen

Seit Wochen warten wir auf die Entscheidung der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in Verhandlungen für einen bundesweiten Rahmentarifvertrag im ÖPNV einzusteigen. Nachdem sich der Gruppenausschuss Nahverkehr Ende August mehrheitlich dafür ausgesprochen hatte, lehnt nun die Mitgliederversammlung der VKA die Verhandlungen ab. Eine Begründung lautet, man wolle nicht gleichzeitig Tarifverhandlungen mit unseren Tarifkommissionen in den Ländern führen, obwohl die Verhandlungen Vielerorts schon begonnen haben.

Das ist nicht akzeptabel
Wir haben in den vergangenen Monaten trotz erschwerter Bedingungen unsere Fahrgäste täglich verlässlich an ihr Ziel gebracht. Mit Corona sind die Probleme nicht verschwunden, im Gegenteil. Nach 20 Jahren Sparkurs auf dem Rücken der Beschäftigten sind die Grenzen der Belastbarkeit erreicht. Trotz stetig steigenden Fahrgastzahlen wurden 15.000 Stellen abgebaut. Zugleich fordern Politik und Gesellschaft – zu Recht – den Ausbau und eine stärkere Rolle des ÖPNVs. Aber wie soll das gelingen, bei Arbeitsbedingungen, die die Krankenquoten in die Höhe treiben und den Nachwuchs einen weiten Bogen um die Verkehrsbetriebe machen lassen?
Die Zahl derer, die das verstanden haben und uns unterstützen, wird immer größer. In zahlreichen Städten arbeiten wir mit Organisationen, die für eine Stärkung des Nahverkehrs eintreten, zusammen. Nur die Arbeitgeber haben scheinbar noch nicht verstanden, dass jetzt die Zeit ist, nicht nur die Schlüsselrolle des ÖPNVs für Klimaschutz und als Teil der Daseinsvorsorge zu benennen, sondern auch die katastrophalen Folgen des Sparzwangs.

Jetzt werden wir handeln
Die Chance, einheitliche Standards und bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV zu schaffen, ergreifen die Arbeitgeber nicht.
Aber auch wenn die Arbeitgeber sich nicht einigen können, wir im Nahverkehr haben uns bundesweit aufgestellt.
Wir halten an unseren gemeinsamen Forderungen für einen bundesweiten Rahmentarifvertrag fest.

Das werden wir mit bundesweiten Warnstreiks zeigen.
 
Haltet euch bereit und achtet auf Ankündigungen!

Wir brauchen Entlastung und angemessene Honorierung unvermeidbarer Belastungen, bundesweit. 

Unsere Forderungen:

Arbeitszeit

– 30 Tage Urlaub bezogen auf 5-Tagewoche und weitere individuelle Entlastungstage

Neue Überstundenregelung

– Insbesondere Verkürzung des Ausgleichszeitraums auf 14 Tage

– Keine Benachteiligung von Teilzeitbeschäftigten

– Fahrzeugverspätungen sind ab der 1. Minute vergütete Arbeitszeit

Nachwuchsförderung

– Verpflichtende Anrechnung der Ausbildungszeit im Betrieb / Unternehmen oder Konzern als Beschäftigungs- und Tätigkeitszeit

Sonderzahlung

– 100 % Sonderzahlung, keine Reduzierung für Fehlzeiten

Zuschläge und Zulagen

– Berechnung aller Zuschläge auf individueller Stufe

– Schicht- und Wechselschichtzulagen auch im Fahrdienst

TVN2020info